Stockholm3 ist ein neuartiger Bluttest, der vom Karolinska-Institut in Schweden entwickelt wurde und in Skandinavien seit 2017 erfolgreich im Rahmen der Prostatakrebs-Früherkennung eingesetzt wird. Das moderne Testverfahren kann zur Risikoeinschätzung klinisch bedeutsamer Prostatakarzinome vor einer MRT-Untersuchung bzw. Gewebeentnahme (Biopsie) eingesetzt werden. Der Stockholm3-Test erkennt im Vergleich zum PSA-basierten Screening mehr aggressive Tumore und vermeidet gleichzeitig Überdiagnosen.
Wie funktioniert der Test?
Der Stockholm3-Test erfasst neben dem PSA-Wert weitere Proteine im Blut sowie genetische Marker und kombiniert diese anhand eines Algorithmus mit klinischen Daten des Patienten, wie Alter, Prostatagröße und familiäres Risiko. Anhand dieser Parameter berechnet der Stockholm3-Test in einem Risiko-Score die Wahrscheinlichkeit für einen aggressiven Prostatakrebs.
Vorteile des Stockholm3-Tests
Der Stockholm3-Test basiert auf wissenschaftlichen Studien mit mehr als 72.000 Männern. Es konnte gezeigt werden, dass der Stockholm3-Test eine um 22 Prozent höhere Sensitivität im Vergleich zum PSA-Test aufweist.
Damit werden aggressive Tumore auch bei Männern mit niedrigem PSA-Wert erkannt und dadurch mehr Männer mit einem relevanten Prostatakarzinom diagnostiziert.
Darüber hinauskann mit Hilfe des Stockholm3-Tests ggf. in Kombination mit einer MRT-Untersuchung der Prostata die Zahl der Überdiagnosen (39%) und nicht notwendiger Biopsien (76%) reduziert werden. Die Fähigkeit, klinisch bedeutsamen Krebs zu erkennen, bleibt aber erhalten.
Wer kann den Test machen?
Der Test kann ergänzend zur allgemeinen Prostatakrebs-Vorsorge eingesetzt werden. Er eignet sich vor allem für Männer von 45 bis 74 Jahren, die bei einem Verdacht - wie zum Beispiel einem erhöhten PSA-Wert, auffälligen Tastbefund oder bei einer erhöhten familiären Häufung von Prostatakrebs das Risiko eines Prostatakrebses abschätzen wollen.
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